HSV Warberg/Lelm gewinnt aber knapp.
24:22 (11:10) gewonnen zum Jahresauftakt. Dennoch: Von Zufriedenheit war bei Handball-Landesligist HSV Warberg/Lelm nach dem Heimerfolg gegen den Northeimer HC II nichts zu hören. „Wir sind weit unter unseren Möglichkeiten geblieben, Northeim dagegen hat am Limit gespielt“, sagte Warbergs Trainer Daniel Heimann.
Zufriedenheit hört sich wahrlich anders an. Im Gegenteil: Heimanns Analyse fiel knallhart aus. „Es war ein glanzloser Sieg. Wir haben uns präsentiert, als würden wir 60 Minuten lang auf der Bremse stehen“, sagte der HSV-Coach. Vor allem in der Offensive sei nichts zusammengelaufen, berichtete Heimann. Technische Fehler wechselten sich auf Warberger Seite mit Fehlabspielen und unvorbereiteten Torwürfen ab. Heimann: „Wir waren nie in der Lage, die Bremse richtig zu lösen.“
Und dennoch verließen die Warberger das Parkett als Sieger. „Ein Zeichen gewachsener Reife“ nennt es Heimann. „Vor einem Jahr hätten wir solche Spiele noch verloren.“ Heute lasse sich seine Mannschaft weniger von eigenen Schnitzern, taktierenden Gegnern, Rückständen im Spiel, strittigen Schiedsrichterentscheidungen und anderen äußeren Umständen aus dem Tritt bringen.
Das Northeim-Spiel bot ein Paradebeispiel. Die Gäste – unbeeindruckt von der oft ungestümen Art der Hausherren – lagen bis 10 Minuten vor dem Ende in Führung (20:18). Plötzlich blendeten die Warberger aber alles aus, was in den ersten 50 Minuten schiefgelaufen war. Die Mannschaft besann sich minutenlang ihrer Stärken, beschleunigte den Ball und drehte das Spiel über 22:20 (53.) zum vorentscheidenden 24:21 (59.). Heimanns Erkenntnis: „Das Spiel hat uns gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.“
Warberg/Lelm: Loose, Parbst – Flöte 1, Hotopp 1, Jonas Gronde 1, Tim Gronde 2, Kramer 3, Müller 2, Schöttke 5, Schmidt 3, Prochnow 4, Kreickenbom, Drebenstedt 1, Block 1.
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 15.01.2018
