Lehre versetzt HSV „Schuss vor dem Bug“

Der VfL siegt im Kreisduell knapp mit 22:21 und fügt Warberg/Lelm die zweite Pleite binnen drei Tagen zu.

Lehre. Es war ein Wochenende zum Vergessen für den Handball-Landesligisten HSV Warberg/Lelm. Der Spitzenreiter verlor auch sein zweites Punktspiel binnen 48 Stunden – und zwar am Sonntagabend im Kreisduell beim VfL Lehre. Das 21:22 (14:12) war zwar schmerzlich für den HSV, so wirklich weh tat die Niederlage indes nicht. Der Grund: Verfolger Spanbeck/Billingshausen verlor in eigener Halle gegen Moringen. Warbergs Vorsprung bleibt sieben Spieltage vor dem Saisonende weiter bei komfortablen acht Punkten.

Ganz anders war die Stimmungslage nach der Partie in der gut besuchten „Rosine“ bei den Lehrschen. Die unterstrichen einmal mehr, dass sie in eigener Halle für jedes Team in der Liga ein unangenehmer Gegner sind. Die Hausherren waren von Trainer Kai-Olaf Reinemann taktisch bestens auf die Warberger Stärken im Tempospiel eingestellt worden. Selbst ein 12:15-Rückstand gleich zu Beginn der zweiten Hälfte brach den Willen der Lehrschen nicht. Im Gegenteil: Die Mannschaft kämpfte sich sofort ins Spiel zurück und drehte den Spieß durch Gerrit Krahns Treffer (38.) zur eigenen 16:15-Führung um, die sie bis zum Ende nicht mehr aus den Händen gab.

„Warberg hat das Spiel vielleicht ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen, das war unser Vorteil“, sagte Reinemann. Dessen Mannschaft war zur Stelle, als sie es sein musste. Die Gastgeber bearbeiteten die HSV-Offensive immer wieder beherzt. „Wir haben in der zweiten Halbzeit eine wirklich tolle Abwehr gespielt“, lobte Lehres Trainer. „Meine Spieler haben einen richtig guten Job gemacht. Sie haben sich an alle Absprachen und an alle Konzeptionen gehalten. Das ist das, was ich als Trainer sehen will.“

Auf Warberger Seite herrschte dagegen Tristesse. „Wir müssen in den nächsten Wochen unsere Sinne schärfen“, mahnte HSV-Coach Heinz Eickelen. „Wir müssen mehr Demut zeigen und dürfen nicht zu früh ans Feiern denken. Noch haben wir nichts erreicht oder gewonnen.“

Die zweite Niederlage des Wochenendes bezeichnete Eickelen als „richtigen Schuss vor den Bug“. Vor allem die hohe Zahl an technischen Fehlern, die sich seine Spieler leisteten, verwunderte den Trainer. Seine Begründung: „Vielleicht lag es am Haftwachsverbot in der Halle in Lehre“, mutmaßte der HSV-Trainer. „Ich hatte das Gefühl, dass meine Spieler den Ball wie eine heiße Kartoffel behandeln.“ Spielfluss habe er bei seiner Mannschaft nicht ausmachen können, viele Unterbrechungen durch die kleinlich auf technische Fehler achtenden Schiedsrichter hätten beiden Mannschaften mehrfach den Schwung geraubt.

Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 11.03.2019

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