Warberg/Lelm bezwingt die HSG Schöningen mit 26:20.
26:20 gewonnen: Daniel Heimann, Trainer des Handball-Landesligisten HSV Warberg/Lelm, war stolz über den Derbyerfolg in eigener Halle gegen die HSG Schöningen. Endlich die sportliche Trendwende nach drei Niederlagen in Folge. Ausgelassene Freude wollte bei Heimann indes nicht aufkommen, denn der Sieg war teuer erkauft.
Nick Blume schied nach 20 Minuten schwer verletzt aus. Der Warberger zog sich einen mehrfachen Bruch der Nase zu. Ursächlich für die Verletzung sei laut Heimann der Schubser eines Schöningers gegen den einen Konter laufenden Blume gewesen. Der HSV-Kreisläufer sei deshalb aus der Balance geraten und mit einem
weiteren Schöninger zusammengeprallt. Mit fatalen Folgen. Schöningens Trainer Rene Libbe bedauerte Blumes Verletzung, bewertete die Szene allerdings wie einen Zweikampf, „der so mehrmals im Spiel vorkommt“.
Zum Zeitpunkt dieser unschönen Szene waren die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett bereits verteilt. Warberg/Lelm ging mit großem Engagement zur Sache, während die Schöninger oft seltsam lethargisch und emotionslos wirkten. Vor allem aus dem Rückraum der Schöninger kam wenig Druck, außerdem hatte die HSG
Probleme, mit Ball sauber von Defensive auf Offensive umzuschalten. Warberg dagegen spielte
solide, nutzte die Gastgeschenke konsequent und zog über 6:2 und 11:6 zum 12:9-Pausenstand davon.
In der Kabine dürfte es den einen oder anderen lautstarken Weckruf Libbes gegeben haben. Zwar waren zunächst die Hausherren am Drücker und enteilten bis zur 37. Minute auf 15:10, doch plötzlich schien das Spiel zu kippen. Minutenlang nagelten die Schöninger ihr Tor regelrecht zu, unterbanden rigoros die Warberger Torannäherungen und legten einen 5:0-Tore-Lauf hin.
„Als es 15:15 stand, dachte ich tatsächlich, dass das Spiel kippt“, sagte Libbe. Warberg/Lelms Spieler behielten jedoch kühle Köpfe und Heimann reagierte mit der einen oder anderen personellen Korrektur. Der zuvor gute Torhüter Patrick Behne etwa bekam eine Verschnaufpause und Maximilian Gutzeit übernahm den Job
zwischen den Pfosten. Mit durchschlagendem Erfolg, denn plötzlich war das HSV-Gehäuse komplett
dicht – auch, weil Moritz Drebenstedt als Vorgezogener der Abwehr auf schnellen Beinen und mit zupackenden Händen Schöningens Angreifern unlösbare Rätsel aufgab. Und als auch noch die Warberger Routiniers Jan-
Christoph Schrader und Mathias Rohstock zu großer Form aufliefen, war die Partie entschieden.
Mit fünf Toren in Folge setzte sich Warberg/Lelm auf 20:15 ab, kurz darauf stand es gar 24:17.
„Unsere Abwehr war herausragend“, lobte HSV-Coach Heimann. „Meine Spieler haben gezeigt, dass sie den Sieg unbedingt wollten.“ Schöningens Coach Libbe analysierte ähnlich: „Wir haben verdient verloren. Warberg
war einfach heißer auf den Sieg.“
HSV Warberg/Lelm: Gutzeit, Behne – Schöttke 4, Rohstock 3, Schrader 6, Blume, Kalisch 4, Kramer, Gronde,Piehl 3, Prochnow 4, Drebenstedt 2, Block, Müller.
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 22.02.2016