Der HSV hat Fallersleben zu Gast – und muss im Spiel mit Derby-Charakter auch mal die Grenzen des Erlaubten ausreizen.
Noch passen die Resultate nicht zu den gezeigten Leistungen. Handball-Verbandsligist HSV Warberg/Lelm holte nach sechs Spieltagen nur zwei von möglichen zwölf Punkten. Es wird Zeit, Zählbares nachzulegen. Das sieht HSV-Coach Heiko Böhm ähnlich. „Sonst kommen wir irgendwann an dem Punkt an, an dem wir unbedingt punkten müssen.“
Um sich diesem Druck zu entziehen, nehmen die Warberger an diesem Samstag (18.30 Uhr) in der heimischen Nord-Elm-Sporthalle in Süpplingen den nächsten Anlauf, ihr Habenkonto von zwei auf vier Punkte zu stellen. Zu Gast ist der VfB Fallersleben – „ein Spiel mit Derby-Charakter“, sagt Böhm.
Und genau dieses Derby-Kribbeln will er von seinen Jungs am Samstag sehen. Dass die Warberger gegen die in der Verbandsliga etablierten und mit 10:2 Punkten in die Saison gestarteten Hoffmannstädter nicht als Favorit in die Partie gehen, stört Böhm wenig. „Wir schauen ohnehin weniger auf den Gegner als vielmehr auf uns selbst“, betont Böhm. Und da gebe es derzeit vieles, worauf er mit seinem Warberger Trainer-Kollegen Niklas Wosnitza derzeit zu achten habe. Noch läuft es nicht richtig rund im Spiel des HSV – weder in der Offensive, noch in der Defensive.
„Wir müssen intensiver in die Zweikämpfe gehen, bei ersten Kontakt sind wir noch zu zaghaft“, sagt Böhm. Das würden ihm auch Trainer jener Gegner widerspiegeln, gegen die die Warberger bislang verloren haben. Böhm: „Ich bekomme immer wieder zu hören, dass wir zwar gut spielen, aber viel zu artig sind.“ Andere Teams seien da weiter, findet Böhm. „Die spielen schon mal dreckig, aber trotzdem fair. Auch wir müssen mal das im Regelwerk Erlaubte ausreizen.“ Im Offensivspiel seiner Jungs sehe er ebenfalls Steigerungspotenzial, so Böhm: „Uns fehlt die Galligkeit, Tore zu werfen.“
Personell ist fast alles im Lot. Nils Prochnow dürfte seine Erkältung auskuriert haben, beim gegen Eintracht Hildesheim II mit Fußverletzung ausgefallenen Felix Liebing hofft Böhm auf rechtzeitige Genesung.
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 29.10.2019