Die Abwehrformation und ein starker Torwart – die Ex-Oberligisten des MTV Warberg zeigten ihren „Nachfolgern“, wie’s geht.
„Handball – Feuer – Leidenschaft“: Das war einst das Motto der „Roten“, der Oberliga-Mannschaft des MTV Warberg. Und dass die ehemaligen Schützlinge von Trainer Jürgen „Meggi“ Thiele noch heute heiß sind, wenn sie aufs Parkett gehen, das stellten sie im Duell „Zukunft trifft Vergangenheit II“ unter Beweis. Gegen ihre Nachfolger, den Verbandsliga-Aufsteiger HSV Warberg/Lelm, feierten die „Roten“ in der Süpplinger Nord-Elm-Halle einen 27:20 (13:14)-Erfolg.
„Alle sind heiß gewesen“, brachte es MTV-Routinier Jan-Christoph Schrader auf den Punkt. „Es wurde um jeden Ball gefightet, es wurde sich nichts geschenkt“, fügte Schrade hinzu, der verletzungsbedingt nur auf der Bank Platz nehmen konnte.
„Meggi“ Thiele hatte seinen Schützlingen eine „knackige 6:0-Deckung“ verordnet, an der sich der Verbandsligist zusehends die Zähne ausbeißen sollte. Der Mittelblock mit Carl-Philipp Seekamp und Marius Thiele, beides Akteure jenseits der zwei Meter, stellte den HSV-Angriff vor große Probleme. „Sie haben nichts anbrennen lassen“, sagte Schrader: „Und zudem hat auch Torwart Jens Brown einen Sahnetag erwischt. Er ist regelrecht über sich hinaus gewachsen.“
Dabei sah es vor „200, 300 Zuschauern in der gut besuchten Halle“ lange Zeit nicht nach einem derart klaren Erfolg der „Oldies“ aus, die schon das erste Duell vor zwei Jahren mit 33:30 für sich entschieden hatten. Ihre Nachfolger führten zur Pause knapp, waren zehn Minuten vor dem Ende beim 18:20 noch auf Schlagweite. „Doch dann haben wir keine Lösungen mehr gefunden. Die Schlussphase war nicht gut von uns. Die ,Roten’ waren insgesamt griffiger. Sie haben das schon ganz gut gemacht und uns ein paar Probleme aufgezeigt“, räumte HSV-Coach Heiko Böhm ein, dem allerdings auch zahlreiche Stammkräfte gefehlt hatten. „Auch wenn es für uns nicht darum ging, das Spiel zu gewinnen: Ernst genommen haben wir es schon“, betonte Böhm. „Wir haben einfach keinen Druck mehr aufs Zentrum ausgeübt.“
Und so wurde es am Ende doch noch ein deutlicher Erfolg für die Routiniers, die diesen gemeinsam „noch bis in die Nacht“ im Sportheim feierten, so Schrader, der begeistert war: „Man hatte schon in der Halle das Gefühl, als wären wir nie auseinander gegangen.“
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 19.08.2019