21:22 ­– die HG ist ein stolzer Derby-Verlierer

Warberg/Lelm gelingt erst zehn Sekunden vor Ende das entscheidende Tor im Nachbarschaftsduell.

Der Außenseiter verließ die Halle mit erhobenem Kopf, der Favorit kam mit einem blauen Auge davon. So sah die Stimmungslage nach dem Nachbarschaftsduell der Handball-Landesliga zwischen Gastgeber HG Elm und dem HSV Warberg/Lelm aus. Dass sich Spitzenreiter dank Felix Schmidts Treffer zehn Sekunden vor dem Abpfiff mit 22:21 (10:11) durchsetzte, nannte HSV-Trainer Heinz Eickelen „etwas glücklich. Wir hätten uns auch über ein Unentschieden nicht beklagen dürfen“.

Bei den auf einem Abstiegsrang stehenden Hausherren war trotz der Niederlage im Nachgang Stolz die vorherrschende Emotion. Sie hatten dem Spitzenreiter über 60 Minuten ein leidenschaftliches Duell geliefert und wurden von den Zuschauern in der Halle an der Schöninger Schützenbahn mit, so Co-Trainer Christopher Fock, „stehenden Ovationen“ verabschiedet.

„Es war atemberaubend, einfach eine klasse Atmosphäre“, sagte Fock, der Trainer Daniel Reckel (HVN-Lehrgang) gemeinsam mit Oliver Sievert in der Verantwortung für das HG-Team vertrat. „Das Spiel hat richtig Spaß gemacht, und wir können stolz auf unsere Leistung sein“, betont Fock.

Die Hausherren schafften es tatsächlich, den Tabellenführer bei nur 22 Treffer zu halten. Die geringste Ausbeute, die die Warberger in dieser Saison bislang verzeichneten. Der Grund dafür: Die HG-Defensive stand stabil, ihr größter Stabilisator war Marvin Gode, der im Mittelblock alles zusammenhielt. Hinter der Abwehrreihe der Gastgeber stand mit Florian Meyer der stärkste Keeper des Spiels. Er gewann das Duell gegen seinen Bruder Christian Rüger auf Warberger Seite, wenngleich auch der HSV-Routinier zwischen den Pfosten einige Glanzparaden zeigte. „Aber was Florian gehalten hat, das war schon klasse“, meinte Fock. Eickelen formulierte es etwas anders: „Wir haben Florian Meyer berühmt geworfen.“

Entscheidenden Einfluss auf das Spiel hatte indes die rote Karte, die sich HG-Rückraumspieler Marian-Valerien Tirna bereits nach acht Minuten einfing. Der Rumäne ließ sich zu einem Nachschlagen verleiten. Eine Aktion, „die einem Mann mit seiner Erfahrung nicht passieren darf“, befand Fock. Die HG kompensierte Tirnas Ausfall jedoch, da Fock als Dreh- und Angelpunkt einsprang und auch Malte Behrens Glanzlichter setzte.

Die Entscheidung in dem stets engen Derby fiel in den letzten 120 Sekunden. Zunächst traf Jan-Hendrik Vahldiek für die HG zum 21:20. Lasse Kramer glich 90 Sekunden vor dem Ende aus, und schließlich fasste sich Felix Schmidt ein Herz und erzielte kurz vor dem Schlusssignal das 22:21 für den Tabellenführer. „Schade für uns. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden“, sagte Fock.

Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 02.12.2018

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