Ein Derby mit allem, was dazugehört

scönDie erster Herren verliert das Derby gegen die HSG Schöningen.

Tag der offenen Tore beim Derby der Handball-Landesliga zwischen Gastgeber HSG Schöningen und dem HSV Warberg/Lelm. Vor mehr als 300 Zuschauern in der Sporthalle an der Schützenbahn hatten die Hausherren mit 37:36 (23:21) das bessere Ende für sich.
44 Tore in Halbzeit eins – diese Ausbeute beider Offensivreihen trieb den Trainern Sorgenfalten auf die Stirn. „Die Abwehrreihen haben den Angreifern viele Gelegenheiten für den Torwurf geboten“, umschrieb Schöningens Trainer Rene Libbe die Sorglosigkeit in der Defensive, während Warbergs Coach Daniel Heimann lapidar meinte: „Zumindest unserem Angriff kann ich nichts vorwerfen.“

Für die Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne bot sich jedenfalls beste Handball-Unterhaltung. Es ging hin und her. „Ein Spiel mit echtem Derby-Charakter“, befand Gästetrainer Heimann, „mit allem, was dazugehört.“ Auch Libbe fühlte sich in dieser Atmosphäre wohl: „Es hat schon 30 Minuten vor dem Spiel geknistert in der Halle. Normalerweise kommen die Leute sonst erst zehn Minuten vor dem Spielbeginn rein, dieses Mal waren sie deutlich früher auf ihren Plätzen.“
Abgesehen von den in einem Nachbarschaftsduell üblichen kleinen Nickligkeiten blieb auf dem Parkett alles im Rahmen dessen, was das Regelwerk vorgibt.
„Es war ordentlich Dampf im Spiel“, sagte Libbe, der seine Schützlinge dafür lobte, „dass sie in hektischen
Situationen sehr ruhig geblieben sind“. Zwar lagen die Schöninger beim 17:13 zum ersten und einzigen Mal mit vier Toren vorne, doch ein Ruhepolster war dies nicht, wie sich schnell zeigte. Die Gäste kamen stets zurück und
hatten beim Stand von 30:30 gar die Chance zur Wende. „Leider haben wir uns in dieser Phase einen Überhang an Zeitstrafen eingehandelt“, sagte Warbergs Trainer Heimann. „In Unterzahl zu spielen, hat uns ordentlich zurückgeworfen.“
Schöningen legte wieder zum 32:30 vor und zehrte in den Schlussminuten von diesem Mini-Vorsprung.
„Wir mussten allerdings bis zum Schlusspfiff hellwach bleiben“, betonte Libbe. Dass seine Spieler vor allem in
der ersten Halbzeit oft schlecht oder gar nicht in die Zweikämpfe kamen, und dass sie athletische Nachteile in der Schlussphase nicht mehr auszugleichen vermochten, machte Warbergs Coach für die Niederlage verantwortlich.
Heimann: „Im Grunde war es ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“

HSV Warberg/Lelm: Gutzeit, Behne – Piehl, Schöttke 7, Grassel 12, Gronde, Prochnow 1, Drebenstedt 1, Block 4, Blume 3, Kalisch 4, Rohstock 4, Müller, Schiefelbein.

Quelle: Braunschweiger Zeitung von Jörg Kleinert vom 12.10.2015

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