Das Abenteuer kann beginnen für den HSV Warberg/Lelm. Der Aufsteiger startet mit dem Heimspiel in die neue Saison.
Zuversicht klingt anders. „Unser Problem im Moment ist, dass wir im Angriff keine Lösungen finden.“ Das sagt Niklas Wosnitza, Trainer des Handball-Verbandsligisten HSV Warberg/Lelm. Keine guten Aussichten für das Team des Aufsteigers so kurz vor dem ersten Punktspiel am Sonntag (16.30 Uhr) in der Nord-Elm-Halle in Süpplingen gegen Oberliga-Absteiger MTV Braunschweig II.
Das Kernproblem: Die Warberger tun sich schwer, gegen Teams mit kompaktem, großgewachsenem Mittelblock und einem beweglichen Abwehrverbund, in den torgefährlichen Raum zu dringen und Torabschlüsse zu kreieren. In einigen Testspielen blieb der HSV deutlich unter der Trefferquote der vergangenen Aufstiegssaison. „Das Problem haben wir schon früh in der Vorbereitung erahnt, aber dass es so gravierend auftritt, hätten wir nicht vermutet“, sagt Wosnitza. Derzeit arbeiten Wosnitza und Co-Trainer Heiko Böhm an der Problembeseitigung. „Wir geben den Spielern im Training Lösungsansätze an die Hand. Zum Beispiel durch das Kooperieren mit dem Kreisläufer oder das Einbeziehen der Außenspieler, um die gegnerische Abwehr in Bewegung zu bringen.“
Die Offensiv-Misere sei laut HSV-Trainer auch darin begründet, dass einige Leistungsträger der Aufstiegssaison verletzungsbedingt nicht im Vollbesitz der Kräfte sind. „Uns fehlen im Moment ungefähr 300 Tore“, umschreibt es Wosnitza, der keine Namen nennen möchte, um die ersten Pflichtspielgegner im Ungewissen zu lassen. Erst kurz vor der Auftaktpartie gegen Braunschweig werde sich zeigen, welches der Sorgenkinder rechtzeitig grünes Licht für seinen Einsatz signalisiert.
Immerhin, eine gute Nachricht hat Wosnitza parat: Jonas Gronde, der monatelang wegen eines Mittelfußbruchs pausierte, werde bald sein Comeback feiern – „wahrscheinlich sogar schon in den nächsten zwei Wochen“, so der Warberger Trainer.
Aufgrund der Unsicherheit nach den teils enttäuschend verlaufenen Testspielen, bürdet Wosnitza seinen Jungs keinen zusätzlichen Ergebnis-Druck auf. „Wir haben ein verdammt junges Team, in dem mit Ausnahme des Torhüters kein Spieler älter als 24 Jahre ist. Die Jungs müssen sich an neue Situationen gewöhnen, ein neues Umfeld, bessere Gegenspieler und stärkere Mannschaften.“
Er hoffe, dass seine Truppe ihre Unbekümmertheit und ihren jugendlichen Spielstil – in der Aufstiegssaison Erfolgsgaranten – in der Verbandsliga beibehält. „Dann werden wir auch für Überraschungen sorgen.“
Wie sich die sportlichen Kräfteverhältnisse in der Verbandsliga entwickeln, sei schwer absehbar, sagt Wosnitza. „Die Liga wird sehr ausgeglichen sein, vielleicht gibt es eine oder zwei Überraschungen.“ Zu den Anwärtern auf Platz 1 zählt Warbergs Trainer den personell verstärkten VfB Fallersleben, aber auch die Oberliga-Absteiger SG Börde Handball und MTV Braunschweig II seien gestandene Teams. Und die eigenen Saisonziele: „Ganz klar, für uns geht es nur um den Klassenerhalt.“
Zugänge: Marvin Gode (HG Elm), Jannis Beese (zurück nach einem Jahr Auslandsaufenthalt)
Abgänge: Felix Rosenblatt (geht für ein Jahr nach Australien), Marvin Schöttke (eigene 2. Herren), Tim Loose (berufliche Gründe).
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 05.09.2019