Nach der Saison ist für HSV-Trainer Heinz Eickelen Schluss. Doch für das Urgestein ist der Aufstieg ein „schöner Abschluss.“
Für Heinz Eickelen schließt sich der Kreis. „Besser geht’s nicht“, sagt der Trainer des frischgebackenen Meisters HSV Warberg/Lelm. Im vergangenen Sommer hatte er sich überreden lassen, seinen Trainer-Ruhestand für eine Saison in der Handball-Landesliga zu unterbrechen. Der 64-Jährige stieg wieder bei seinem Stammverein ein, leitete gleichberechtigt mit Niklas Wosnitza (21) die Geschicke beim Landesliga-Team. Die Rechnung ging auf: für den Verein, für die Mannschaft – und irgendwie auch für Eickelen.
„Für mich ein schöner Abschluss“
Für ihn schließt sich nach dem letzten Saisonspiel Mitte Mai besagter Kreis. Denn: In seinem ersten Jahr in Warberg – Eickelen war gerade aus der Jugend in den Seniorenbereich gewechselt – stieg er mit dem damaligen MTV Warberg von der Bezirksklasse in die Bezirksliga auf. Das war 1972. Der MTV begann in diesem Jahr seinen sportlichen Aufschwung in der Halle. Und nun der Aufstieg 2019 als Trainer. „Für mich als alter Warberger ist das ein schöner Abschluss“, stellt das Handball-Urgestein fest.
Der 64-Jährige dürfte Warbergs Rekord-Aufsteiger sein. Elfmal genoss Eickelen seit 1972 dieses Gefühl, die Saison in einer Liga vor allen anderen Teams zu beenden – als Spieler, als Spielertrainer und als Trainer. Selten ging er seinem Verein fremd. Als junger Spieler wechselte er mal für ein Jahr zu Eintracht Hildesheim in die Regionalliga. „Ich habe dort Rechtsaußen und Kreisläufer gespielt. Das gefiel mir nicht“, sagt Eickelen rückblickend. Also kehrte er zurück nach Warberg. Er ging als Trainer auch mal zum TSV Lelm und wurde – wen wundert’s – mit dem Nachbar- und heutigen Kooperationsverein im Bezirk Meister. Beim VfB Fallersleben blieb Eickelen dagegen stets zweiter Sieger, er führte den VfB in der Verbandsliga dreimal zur Vizemeisterschaft.
Eickelens Aufstieg in die Regionalliga
In Warberg lief es besser für Eickelen. Sechs Jahre spielte er mit dem MTV in der Oberliga, holte in der Reihenfolge erst die Plätze 3, 2, 1, 3, 2 und dann wieder die Meisterschaft. „Beim zweiten Mal haben wir den Aufstieg dann wahrgenommen“, erinnert sich Eickelen – mit ihm als Spielertrainer. Es folgten vier Jahre in der Regionalliga, allerdings gab Eickelen die Trainer-Verantwortung an Detlef Gronde ab. „Spieler und Trainer auf diesem Niveau zu sein wurde mir zu viel“.
„Eine Wahnsinns-Truppe“
Irgendwann stieg Warberg wieder ab, stand jedoch wieder auf. 1995 gelang nochmals der Sprung in die Regionalliga. Diesmal mit Eickelen als Trainer. „Eine Wahnsinns-Truppe damals“, sagt Eickelen. Spielernamen wie Bode, Wawryk, Reinemann, Zietzsch, Wosnitza oder Scheller (Eickelen: „Der hat in der Liga mit seinen Toren alles zusammengeschossen“) klingen den Warberger Fans heute noch nach.
Erinnerungen, die Eickelen wie auf Knopfdruck abruft. Auch sein aktuellster Aufstieg mit einem Warberger Team wird haften bleiben. „Es ist uns gelungen, die Mannschaft weiterzuentwickeln“, sagt Eickelen, der weiß, dass Niklas Wosnitza und der neue Co-Trainer Heiko Böhm ein gut bestelltes Feld übernehmen. „Die Jungs werden auch in der Verbandsliga mithalten können.“
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 16.04.2019