Warberg/Lelm: „Der Spirit im Team ist unglaublich“

Seit diesem Wochenende steht der HSV als Meister fest. Das Erfolgsrezept? Großer Zusammenhalt!

Sonntagabend, 19.30 Uhr, Sportheim Warberg: Die Aufstiegshelden kehren heim. Aus teils krächzenden Kehlen stimmen einige Spieler des künftigen Handball-Verbandsligisten HSV Warberg/Lelm Party-Lieder und Feiergesänge an. Auch einige Fans sind da, sie haben Plakate und Spruchbänder vorbereitet, die sie beim Empfang in die Höhe halten. Bereits am viertletzten Landesliga-Spieltag haben sich die Warberger durch ihren 34:23-Erfolg bei der HSG Rhumetal II ihre Saison mit dem Aufstieg veredelt.

„Das hätten wir vor der Saison nie erwartet“, sagt Christian Rüger. Der 36-Jährige ist der „Team-Oldie“, oder, so bezeichnet er sich selbst, „der dorfälteste Silberrücken“. Im vergangenen Sommer war „Zwille“ Rüger vom MTV Vorsfelde zum HSV gewechselt, augenzwinkernd sagt er heute: „Ich kam von einer Mannschaft voller abgezockter Oberliga-Spieler in ein Team mit ausschließlich jungen, aber sehr euphorischen und motivierten Jungs.“

Kurios: Seinen aktuellen Warberger Aufstiegstrainer, Niklas Wosnitza, hat Rüger einst selbst trainiert. Der 21-jährige Wosnitza, Ex-Drittliga-Spieler der Magdeburg Youngsters, der die Schuhe aus Verletzungsgründen früh an den Nagel hängen musste, lernte das Handball-Abc einst bei den Warberger Minis. Trainer der damaligen Einsteiger-Truppe waren Wosnitzas Mutter Iris – und eben Christian Rüger. Mehr noch: Im Team der Warberger Handball-Steppkes mischten auch Ole Hotopp und Pascal Kreickenbom mit. Beide gehören heute der Verbandsliga-Aufstiegstruppe um Rüger an, der sich begeistert zeigt von der Entwicklung seiner Mitspieler. „Alle Jungs in unserer Aufstiegsmannschaft profitieren heute davon, dass sie schon seit der B-Jugend zusammenspielen.“

Nils Prochnow, Kapitän des HSV, gehört mit 22 Jahren fast schon zum älteren Semester im Team. Auch er kennt Rüger schon seit Jahren. „Ich habe ihm schon in der Halle zugeguckt, als er in seiner ersten Warberger Zeit in der Oberliga gespielt hat. Heute spiele ich mit ihm in einer Mannschaft – eine geile Sache.“

Für Prochnow ist der Aufstieg seines HSV fast eine logische Folge der konsequenten Jugend- und Aufbauarbeit in den vergangenen Jahren. „Es wurde Zeit, dass wir eine Liga hochgehen“, sagt Prochnow. Die Mannschaft sei gereift. „Wir haben schon in der Jugend zusammen Handball gezockt, und wir machen auch privat viel zusammen“, erzählt der Kapitän. „Der Spirit im Team ist unglaublich.“

In der Verbandsliga sei das Ziel der Klassenerhalt, „Angst haben wir nicht, aber Respekt vor der Aufgabe.“ Doch das ist Zukunftsmusik. Was zählt und was genossen werden muss, sei die Gegenwart. Sie wird bestimmt von vielen Feiern. Mit der Mannschaft, mit den Fans. Stichwort Fans: Sie sind ein Faustpfand der Warberger in dieser Saison. „Unglaublich, wie die Leute uns antreiben“, sagt Prochnow. 300 kommen im Schnitt zu den Heimspielen in die Süpplinger Nord-Elm-Halle, 40 bis 50 begleiteten die Mannschaft, vor allem in der Rückrunde, auch zu den Auswärtsspielen. „Die Fans haben uns in fremden Hallen Heimspiele beschert“, sagt Prochnow.

Zwei Heimspiele stehen für die Warberger noch an. Zunächst am 27. April gegen die HG Elm in wahrscheinlich ausverkaufter Nord-Elm-Halle, schließlich am 4. Mai gegen Edemissen. Dann dürfte es abermals voll werden, denn zum einen erhalten die HSVer ihre „Meisterschale“, zum anderen endet eine Trainer-Ära: Heinz Eickelen verabschiedet sich endgültig in den handballerischen Ruhestand.

Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 16.04.2019

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