25:22! Warberg/Lelm dreht Rückstand

Der HSV beweist im Kellerduell gegen Rosdorf-Grone Moral und biegt die Partie spät zu seinen Gunsten um.

Der letzte Auftritt des Handball-Verbandsligisten HSV Warberg/Lelm im Jahr 2019 ging noch einmal gehörig ans Nervenkostüm. Das Kellerduell in eigener Halle gegen die HG Rosdorf-Grone glich einer emotionalen Achterbahnfahrt. Es ging auf und ab, lange lag der HSV zurück, unter dem Strich reichte es aber zum 25:22 (13:14)-Sieg für das vom Gespann Niklas Wosnitza/Heiko Böhm trainierte Team.

Die Partie bot in den letzten 60 Minuten des Jahres ein Spiegelbild der gesamten Hinserie der Warberger. Denn: Lastet sportlicher Druck auf der Mannschaft, dann liefert sie ab. So auch im Spiel gegen den Tabellenvorletzten aus dem Raum Göttingen. Doch genauso wie der Auftakt in die Saison, ging auch der Start in die Partie daneben.

Rosdorf zog schnell auf 7:2 (10.) und 10:5 (16.) weg. „Wir waren anfangs überhaupt nicht auf der Platte“, sagte HSV-Trainer Böhm. Seine Mannschaft habe körperlos agiert, auch ihr Rückzugsverhalten nach Ballverlusten habe nicht gepasst. Drei der ersten sieben Gegentreffer resultierten aus Rosdorfer Tempogegenstößen.

Die HSV-Trainer reagierten. Sie brachten unter anderem Ole Hotopp, der schnell auf Betriebstemperatur war, wichtige Tore warf und am Ende mit acht Treffern zum erfolgreichsten Warberger Schützen avancierte. „Ole hat gute Bälle gespielt, ist einige wichtige Tempos gelaufen“, sagte Böhm. Bis zur Pause arbeiteten sich die Hausherren heran, zogen aber vorerst nicht vorbei an ihren Gästen. Die blieben in der unruhigen Partie (drei rote Karten, 16 Zeitstrafen) bis Mitte der zweiten Halbzeit vorne (19:17) – auch, weil die Warberger gleich nach Wiederbeginn binnen fünf Minuten drei Zeitstrafen kassiert hatten.

Erst die rote Karte gegen HG-Akteur Marius Knorr (39.), der Warbergs Erik Gronde im Sprung nach hinten schubste – es war die zweite gegen die Gäste nach Marcel Schulz’ früher Hinausstellung (13.) –, veränderte die Statik des Spiels. Rosdorf ging nicht nur das Personal aus, auch Kraft, Konzentration und Ideen schwanden den Südniedersachsen.

Die Warberger Trainer dagegen schickten in den Schlussminuten derweil immer wieder ausgeruhtes Personal aufs Parkett, so dass die Führung nach Ole Hotopps Siebenmeter-Treffer (49.) zum 21:20 erstmals in Halbzeit 2 wechselte. Hotopp legte einen weiteren Strafwurftreffer zum 22:20 nach (52.), doch wirklich Ruhe kehrte nicht ein. „Wir haben das Momentum nicht genutzt. In dieser Phase hätten wir eiskalt zwei, drei Tore nachlegen müssen“, monierte Böhm.

So blieb es bis in die Schlussminute eng. Warbergs Jonas Gronde (dritte Zeitstrafe) sah ebenfalls Rot (58.), doch auch dank ihres Torhüters Christian Rüger, der in der Schlussphase aus dem Rückraum nicht mehr zu bezwingen war, brachten die Hausherren ihren knappen Vorsprung über die Runden.

Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 15.12.2019

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