24:24 – furioses Finale im Derby

Kalisch sichert Warberg/Lelm Remis gegen die HSG Schöningen.

Remis im Derby der Handball-Landesliga zwischen Gastgeber HSV Warberg/Lelm und der HSG Schöningen. Und was für eins! 24:24 (15:15) trennten sich die Orts- und Tabellennachbarn in einer Partie, in der erst in letzter Sekunde der letzte Treffer fiel. Den erzielte der Warberger Sascha Kalisch von der Siebenmeterlinie.

Ärgerlich für die Gäste aus Schöningen: 135 Sekunden vor dem Ende führten sie durch Christopher Focks zehnten Treffer mit 24:22. Kurios indes die Entstehung dieses 24. Gästetores, denn als Fock abschloss, protestierten und gestikulierten die Warberger noch wild. Was war geschehen? Sekunden zuvor hatte Warbergs Sascha Kalisch wuchtig aufs Schöninger Gehäuse geworfen. Gästetorhüter Sascha Niemann, auf der Torlinie stehend, riss die Arme hoch, wehrte den Ball aber hinter der Torlatte ab. Doch der Ball verfing sich nicht im Netz, sondern flutschte durch ein Loch im Netz nach oben und ins Toraus. Die Schiedsrichter erkannten dies als regelkonforme Abwehr und entschieden statt auf Tor für Warberg auf Abwurf für Schöningen. Niemann leitete sofort den Konter ein, den Fock erfolgreich abschloss.

„Das war eine Schlüsselszene“, sagte HSV-Trainer Daniel Heimann. „Statt 23:23 stand es 22:24. Auf unsere Proteste haben die Schiedsrichter nicht reagiert.“ Und dennoch jubelten am Ende in der voll besetzten Süpplinger Nord-Elm-Halle die Hausherren, denn die ließen sich von dem Rückschlag nicht beirren. Lasse Kramer verkürzte nur sieben Sekunden nach Focks Tor auf 23:24. Kalisch befand sich in Schöninger Manndeckung, so dass Heimann seinen Jüngsten, Erik Gronde, aufs Parkett schickte. Und der übernahm Sekunden vor dem Ende Verantwortung, stieß mit Mut und Tempo in eine Abwehrlücke und wurde regelwidrig gestoppt. Es gab Strafwurf für die Warberger, den Sascha Kalisch, der seine beste Saisonleistung zeigte, nervenstark zum 24:24- Endstand verwandelte.

Heimann war zufrieden: „Wir haben bis zum Schluss Elan gezeigt.“ Seine junge Mannschaft habe sich von der körperbetonten Spielweise der Schöninger nicht einschüchtern lassen. „Aus den Jungs werden langsam Männer.“ Schöningens Trainer Rene Libbe sah ein intensives, aber kein überhartes Spiel. „Wir spielen Herrenhandball. Und da spürt man auch mal ein bisschen Schmerzen.“ Er sei stolz auf sein Team. „Wir haben mit jener Intensität gespielt, die in einem Derby notwendig ist.“

HSV Warberg/Lelm: Loose, Parbst – Drebenstedt, Kreickenbom 1, Kramer 8, Kalisch 9, Prochnow, Block 2, Hotopp, Piehl, Jonas Gronde 2, Müller 1, Blume, Erik Gronde 1.

Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 20.10.2017

Share Button

Leave a Reply

Consent Management Platform von Real Cookie Banner