Der HSV Warberg/Lelm erhält sich drei Spieltage vor dem Saisonende die Mini-Chance, doch noch den Klassenerhalt in der Handball-Verbandsliga zu schaffen. Im Heimspiel gegen den MTV Müden/Örtze setzte sich
der HSV mit 39:35 (18:14) durch, bleibt aber Tabellenvorletzter.
Warum nicht immer so? Diese Frage mag sich am Samstagabend so mancher gestellt haben, der dem HSV nahesteht. Trotz der 35 Gegentreffer legten die Warberger den Grundstock für ihren Sieg in der Abwehr, die den Gästen in der ersten Halbzeit die Lust am Spiel verdarb. Die offensiv ausgerichtete HSV-Defensive provozierte ständig Müdener Ballverluste – und sofort ging nach vorn die Post ab. „Wir sind über Tempogegenstöße zu einigen einfachen Toren gekommen“, so HSV-Trainer Arne Lautenbach. In Rückstand lagen die Hausherren nur beim 0:1, anschließend bestimmten sie das Tempo und beherrschten Ball und Gegner. Über die Stationen 5:2, 10:7 und 16:10 ging es mit einer Warberger 18:14-Führung in die Kabine.
An der Dominanz der Warberger änderte sich in Durchgang 2 wenig. „Müden wirkte irgendwie hilflos“, hatte Lautenbach beobachtet. Seine Jungs dagegen entwickelten immer mehr Lust am Torewerfen und hatten beim 22:14 ihre höchste Führung erreicht. Vogelwild ging es ab Minute 50 auf dem Parkett zu: Müden schaltete auf eine offene Manndeckung über das gesamte Spielfeld um. Doch jeden Ballgewinn und Gegentreffer durch die Gäste beantworteten die Warberger in dem nun offenen Schlagabtausch mit eigenen Toren.
Ärgerlich: Marvin Schöttke sah noch Rot (54.), die Schiedsrichter zogen den Pass ein. Schöttke droht eine Sperre, mindestens für zwei Spiele.
HSV Warberg/Lelm: Gutzeit, Behne – Marco Schöttke 8, Marvin Schöttke 6, Nabel 5, Heuer, Hotopp 1, Rohstock 9, Niemann 1, Schrader 6, Wosnitza, Gronde 3, Piehl
Quelle: Braunschweiger Zeitung von Jörg Kleinert vom 20.04.2015
